Nachdem wir von unserer Herbergsmutter in Pretoria noch einmal deutlich auf die Gefahren im Landesteil Mpumalanga hingewiesen wurden (blos nicht alleine im Auto bleiben, immer in Gruppen wandern, bei Nacht nicht das Haus verlassen etc.) sind wir mit einem deutlich gemischten Gefuehl Richtung Blyde River Canyon und unsere Station, die Stadt Graskop, aufgebrochen. Nach knapp 3 Stunden Autofahrt Richtung Norden durch einen eher unspektakulaeren Teil des Landes erreichen wir schliesslich die Grenze zu Mpumalanga. Vertrauenserweckende Schilder mit Aufschriften wie „Vorsicht, Entfuehrungs-Hotspot“ oder „Keine Zaeune auf den naechsten 10km (mit einer Kuh
darunter)“ haben nicht gerade zu unserem Wohlbefinden beigetragen. Prompt achte ich vor lauter Aufpassen nicht genau auf meinen Tacho und werde geblitzt. 100 wo 80 gefahren werden darf. Ein sehr hoeflicher Mpumalanga-Polizist erklaert mir dass ich nun 500 Rand bezahlen muss, was ungefaehr 50 Euro entspricht. Er kann mir aber keine Quittung geben, dazu muesste ich mit aufs Revier. Seltsamerweise darf ich auch den Strafzettel nicht als Beweis meiner Zahlung fotografieren, weil das ein offizielles Dokument sei. Nagut, die Polizisten waren wenigstens wirklich Offizielle, also habe ich den Strafzettel auch ohne Quittung bezahlt und wir sind weitergefahren. Die Laune war danach allerdings erstmal im Keller.
Als wir dann in Graskop am Ende der Welt ankommen, ist das Hotel in dem wir uebernachten wollten ausgebucht. Ueberhaupt sieht der ganze Ort nicht sonderlich einladend aus, ueberall Schwarze und wir mittendrin. Ein seltsames Gefuehl, alle starren Einen an als kaeme man direkt vom Mond. Andererseits eine wichtige Erfahrung, denn diesmal sind wir die Fremden, die Auslaender, die Touristen. Vorurteile koennen sehr sehr grausam sein.
Entsprechend erleichert waren wir, als wir dann die West Lodge entdeckt hatten. Unsere Gastgeber Richard und Tina haben uns sehr herzlich empfangen. Die West Lodge ist ein pittoreskes kleines Stueck viktorianisches England am Ende der Welt, aussen rosa eingefaerbt und innen britisch kolonial eingerichtet. Da schon einiges gebucht war hatten wir nicht viel Auswahl, aber die Suite die uns Richard angeboten hat fanden wir spontan umwerfend. Hier einige Fotos vom West Lodge, bevor es mit dem Abendessen weitergeht.
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