Der Tag quetscht sich durch den schmalen Spalt im Vorhang bis in mein Bewußtsein und lockt mich aus dem Bett. Danke, Tag – denn die Aussicht die mich empfängt ist beeindruckend.
Als nächstes versuche ich, mein allmorgendliches Ritual auch hier in die Tat umzusetzen: erstmal eine Tasse grünen Tee. Ich werde von einem ganz besonderen Exemplar der Gattung „Wasserkocher“ empfangen – dem japanischen Verwandten. Mit eingebauter Pumpe, cool. Taste drücken, Tasse drunter stellen, warten, taste drücken, Tee fertig. Willkommen im Land der Perfektion. Mehr dazu auch weiter unten.
Auf zum Frühstück. Wo? Ganz oben. 25. Stock. Aussicht? Unbeschreibbar. Grenzerfahrung würde vielleicht passen. Fenster bis zum Boden überall, man kann bis ganz nach vorne gehen. Mir ist schwindelig und kribbelig zugleich.
Unglaublich, oder?
Frühstück, und dann ab zur Social Business Convention Tag 1. Guter Auftakt mit motivierten Kollegen aus ganz Asien, vielversprechend für die nächsten 2 Tage.
Nach getaner Arbeit auf zum Sightseeing in die Innenstadt. Aber zuerst Fahrkarte kaufen. Gar nicht so einfach bei den Automaten.
Auffallend im öffentlichen Raum: alles hat eine Ordnung. Auf der Rolltreppe z.B. Ordnen sich alle auf der linken Seite ein. Magisch. Ich stehe rechts und fühle mich doof.
Erstes Ziel: Kiddyland. Auftrag: japanische Anime-Souvenirs für die Kids einkaufen. Welcome to Wonderland, ich bin plötzlich wieder 7. Wow. Beruhigend: meinen Kollegen geht’s ähnlich 🙂
Danach gehts zurück zur Shibuya Kreuzung, in der Menge treiben lassen. Unbeschreibliches Gefühl. Von allen Seiten strömen hunderte Menschen auf eine Kreuzung und gehen sich beim Überqueren irgendwie ohne irgend ein Problem von ganz alleine aus dem Weg. Perfekte Selbstorganisation im totalen Chaos, Intuition oder was auch immer. In jedem Fall bemerkenswert.
Dann nochmal schnell auf das Hotelzimmer und Umziehen, dabei den Sonnenuntergang einfangen.
Los geht’s zum Abendessen. Shashimi oder so. Kurz gesagt: Essen wie Kunst, purer Minimalismus. Jedes Gericht ist ein Gemälde, vollendete Perfektion der Reduktion. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus.
Auch sehr besonders: gegessen wird im Restaurant nur für eine ganz bestimmte Dauer. Dann erfolgt die letzte Order, und man wird rausgekehrt. Wir packen unsere Kollegen ein und ziehen Richtung Karaoke Bar. Ab hier endet die Berichterstattung. Nur so viel: Wir haben alles gegeben, und es war sehr unterhaltsam. Das Team ist auch im Karaoke ein ganz besonderes 😉
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