Heute geht es auf in das Office in Shibuya, das nur einen Katzensprung entfernt vom Hotel liegt. Trotzdem ist der Weg dorthin durch die heiße Morgensonne bei bereits gut 27° Grad schon die erste Herausforderung des Tages.

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Irgendwie schaffen wir es und freuen uns über das Gefühl, „zuhause“ zu sein. Egal wo man auf der Welt einen unserer Standorte betritt, man fühlt sich sofort so. Ein gutes Gefühl.

Als nächstes stellt uns der lokale Kaffee-Automat vor eine kleine Herausforderung.

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Ich verliebe mich in die omnipräsente grafische Sprache der Japaner und ihre Art, komplexe Abläufe oder Zusammenhänge illustrativ darzustellen.

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Dieses Plakat erklärt die Vorzüge des Händewaschens. Wer könnte das besser als ein Biber und ein Waschbär! Logisch, oder?

Die Kantine hält weitere Überraschungen bereit. Es gibt Addons in kleinen Tütchen, die Beilagen sowohl optisch als auch geschmacklich aufwerten. Insbesondere bei Kindern beliebt, wie wir lernen. Hat was!

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Der Blick von unserem Standort aus gesehen ist auch sehenswert. Mittendrin im Leben. Invented for life.

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Bei der Geschirr-Rückgabe zeigt sich wieder einmal die perfekte Organisation in Japan. Besteck wird vorsortiert und abgegeben, Geschirr vorgespült und in ein großes Becken geschubst.

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Der Rückweg durch die pralle Mittagsonne gerät zur Saunatour, obwohl es keine 600 Meter sind. Wir bewegen uns im Zeitlupentempo, während die Japaner die genetische Disposition für Hitze-Unempfindlichkeit an die Nachfahren durch frühes Training weitergeben.

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Nach getaner Arbeit gehen wir noch eine Runde shoppen und machen uns auf den Weg in den Yoyogi-Park, um den Meji Shrein zu besuchen. Auf dem Weg dorthin werfen wir einen  genaueren Blick auf die stilistischen Unterschiede der Kleiderauswahl.

So sehen viele junge Japanerinnen aus:

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So in etwa die Herren, hier ein etwas ausgefallenes Modell:
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Und so die westlichen Touristen 😉 :

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Ich fühle mich underdressed und gehe schnell weiter, aber der Typ folgt mir. Achso, ist ja mein Kollege Ergin.

Wir schaffen es patschnass und durchgeschwitzt bis zum Park-Eingang und werden von einem überwältigenden Tor empfangen. Irgendwie ist hier alles groß.

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Die Fässer hinter mir beinhalten Sake Wein, der den Seelen  des Meiji-tennō und seiner Frau Shōken-kōtaigo gespendet wurde, für die dieser Park und der darin befindliche Shrein erbaut wurden. Meiji hat während seiner Herrschaft maßgeblich industrielles Wachstum und Modernisierung ausgelöst, indem er Diversifizierung der Industrie und technologischen Fortschritt förderte.

Darum werden bis heute jedes Jahr Fässer mit Sake von der nationalen Sake-Brauer-Vereinigung gespendet und hier aufgestellt, um dem einstigen Herrscher und seiner Frau Respekt zu zollen.

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Außerdem war der einstige Herrscher wohl ein vorausschauender, kluger Mann. Er prägte seine Zeit durch eine Strategie „japanischen Geists kombiniert mit westlichem Wissen“, um von den besten Aspekten der westlichen Welt zu lernen und gleichzeitig japanische Traditionen und Geist zu erhalten.

Daher übernahm er Teile westlicher Kultur in seinen alltäglichen Lebensstil, unter anderem den Genuss westlicher Speisen und insbesondere die Begleitung durch ein gutes Glas Wein, sowie das Abschneiden des typsich japanischen Haarknotens. Er ging seiner Zeit als Beispiel voraus, weshalb ausgewählte Weingüter aus der Bourgogne  ihren Wein in Fässern für seine Seele gespendet haben. Die Fässer stehen hier als Erinnerung für die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Japan und als Gebet, dass diese weiterhin so fruchtbar anhalten mögen.

 

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Nach einem angenehmen Spaziergang durch den fast schon kühlen Wald im Park erreichen wir den Shrein.

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Bevor wir eintreten dürfen, müssen wir uns zuerst spirituell reinigen.

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Dazu muss ein genaues Ritual befolgt werden. Ergin zeigt uns mal, wie es geht:

Dann dürfen wir eintreten und den Shrein genauer unter die Lupe nehmen.

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Hier erklärt mein Kollege Baochuan aus China das System der Ahnentafel, auf der genau verzeichnet ist wer wann geboren wurde (Jahr, Monat, Tag, Vormittag oder Nachmittag, genaue Uhrzeit etc.).

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Mir fallen die Lampen auf. Sieht bei Nacht bestimmt wunderschön aus.

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Unter diesem riesigen Baum im Innenhof hängen Gebetstafeln, die die Mönche bei den täglichen Zeremonien vorlesen. Darauf stehen die Wünsche derjenigen, die sie dort aufgehängt haben. Für 500 Yen kann man sich eine Holztafel kaufen, beschriften und aufhängen.

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Ich lese einige Tafeln, die meisten Wünsche drehen sich um Fruchtbarkeit, Glück, Harmonie, Gesundheit, Liebe und Familie.

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Wir machen uns auf den Rückweg und nehmen die Metro, um die anderen zum Abendessen im Hotel zu treffen.

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Gemeinsam lassen wir den Abend bei traditionellem Ramen Essen ausklingen.

 

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